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Hrant Dink Forum Köln

Solidarität aus Deutschland


Nach dem Aufruf zahlreicher Intellektueller aus der Türkei unter der Überschrift "Wir sind besorgt" solidarisieren sich immer mehr Künstler/-innen und Politiker/-innen aus Deutschland mit den Oppositionellen in der Türkei und protestieren gegen die anhaltende Polizeigewalt und Repressionen.

Zu den Unterzeichnenden aus der Türkei gehören Yasar Kemal, Ara Güler, Orhan Pamuk, Zülfü Livaneli, Fazil Say und viele andere.

Der vom KulturForum unterstützte Aufruf im Wortlaut mit den Namen der Unterzeichnenden (DE)   ENG)   (TR)   (FR)

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Solidarität mit den Künstlerinnen und Künstlern in der Türkei 

Mit großer Bestürzung haben wir den von zahlreichen Künstlerinnen und Künstler in der Türkei unterschriebenen Aufruf „Wir sind besorgt“ zur Kenntnis genommen. Offensichtlich hat sich in der Türkei wieder ein Klima der Denunziation und des Hasses gegen Kreative breit gemacht, das längst überwunden schien. 

Wenn Zeitungen denunziatorische Listen mit den Namen von kritischen KünstlerInnen und Intellektuellen veröffentlichen, dann erinnert dies an das öffentliche Kesseltreiben, das 2007 zur Ermordung des Publizisten Hrant Dink führte. 

Wenn KünstlerInnen, wie der Theaterregisseur Mehmet Ali Alabora von regierungsnahen Stellen in einer Weise diffamiert werden, die einem Aufruf zur Lynchjustiz nahekommt, regierungsnahe Zeitungen die Kreativen des Landes bezichtigen mit „ausländischen Spionen“ zusammen zu arbeiten, oder ein weltweit hoch geachteter Künstler und Schriftsteller wie Zülfü Livaneli tätlich angegriffen und für seine Unterstützung der Proteste öffentlich an den Pranger gestellt wird, dann ist die Freiheit von Kunst und Kultur in Gefahr. 

Wenn Künstler aus Angst ihren Namen ändern oder ihre Teilnahme an Projekten zurückziehen, dann ist die Freiheit und der Wert von Kunst und Kultur in Gefahr. Wenn es jeden Abend in vielen Stadtteilen Istanbuls bei Kundgebungen und Versammlungen zu bewaffneten Übergriffen von Regierungsanhängern auf Demonstranten kommt, dann ist die Freiheit der Menschen nichts mehr wert! 

Wir appellieren an die politisch Verantwortlichen in der Türkei, alles in ihrer Macht stehende zu tun, der Ausbreitung eines Klimas des Zorns und Hasses Einhalt zu gebieten. Es ist ihre Aufgabe und Verantwortung, die Freiheit von Kunst und Kultur zu schützen, damit die Künstler ihres Landes ohne Angst um Leib und Leben ihren Beitrag zu den gesellschaftlichen Debatten leisten können – ein Beitrag, den eine sich modernisierende und weiter demokratisierende Türkei dringend benötigt.  

*Moritz Rinke (Dramatiker und Romanautor), *Shermin Langhoff (Designierte Intendantin Maxim Gorki Theater), *Claudia Roth (Politikerin), *Mario Adorf (Schauspieler), *Hartmut Becker (Schauspieler), *Axel Bosse (Musiker), *Ayse Bosse (Schauspielerin), *Jan Delay (Musiker), *Erci E. (Musiker), *Recai Hallaç (Schauspieler, literarischer Übersetzer), *Ipek Ipekçioğlu (DJ), *Wladimir Kaminer (Schriftsteller), *Sibel Kekilli (Schauspielerin), *Albert Ostermaier (Schriftsteller), *Cem Özdemir (Politiker), *Uli Pleßmann (Schauspieler, Sänger), *Benjamin Reding (Autor, Regisseur, Produzent), *Dominik Reding (Autor, Regisseur), *Sven Regener (Musiker), *Jasmin Tabatabai (Schauspielerin, Musikerin), *Idil Üner (Schauspielerin, Sängerin), *Jochen Sandig (Radialsystem), *Sasha Waltz (Choreografin, Tänzerin)



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