Kunst und Kultur sind wie unsere Lunge, sie erhalten uns lebendig, läutern unseren Schmerz und sind die Luft, die wir einatmen.  

Wir, als Künstler und Kulturschaffenden, die die Werte, Probleme und das Leid dieses Landes sehen und fühlen, die in der Gesellschaft für ihr Engagement anerkannt werden, aber auch zu den Leidtragenden gehören können, erklären:    Zorn und Hass liegen wieder in der Luft. Insbesondere die Geringschätzung der Künstler und Kulturschaffenden geht unvermindert weiter. Sie werden zur Zielscheibe erklärt, diffamiert, beschuldigt und müssen mit Repressionen rechnen.  Die Zunge, die zu sagen vermag, “die Füße beherrschen den Kopf*“, sät Hass und böses Blut in der Gesellschaft. 

Der ständige Diskurs über “wir” und “ihr” polarisiert die Gesellschaft immer stärker.  Damit in der Gesellschaft kein neues Unrecht geschieht, fordern wir, die Unterzeichnenden, dass die Sprache des Hasses sofort eingestellt wird,  dass Künstler und ihre Werke nicht zur Zielscheibe erklärt werden und  dass die Repressionen in der Gesellschaft ein Ende nehmen. 

*“Die Füße beherrschen den Kopf“ ist eine alte Redewendung, die Premierminister Erdogan in einer seiner Ansprachen verwendet hat. Ursprünglich ist es eine verächtliche Bemerkung, die behauptet, dass das Gesindel nun die Herrscher seien.

Yaşar Kemal, Zülfü Livaneli, Ara Güler, Orhan Pamuk, Nuri Bilge Ceylan, Fazıl Say, Ferzan Özpetek, Murathan Mungan, Ayşe Kulin, Sırrı Süreyya Önder, Halit Kıvanç, Tarık Akan, Elif Şafak, Emrah Serbes, Haldun Dormen, Filiz-Fikret Otyam, Ahmet Ümit, Halit Ergenç, Rutkay Aziz, Çetin Tekindor, Okan Bayülgen, Serra Yılmaz, Volkan Konak, Ayfer Tunç, Nebil Özgentürk, Yavuz Bingöl, Sunay Akın, Haluk Bilginer, Can Dündar, Erdal Beşikçioğlu, Ataol Behramoğlu, Cahit Berkay, Levent Üzümcü, Devrim Erbil, Selçuk Yöntem, Vedat Sakman, Erol Demiröz, Mustafa Alabora, Zeynep Oral, Gürer Aykal, Latife Tekin, Halil Ergün, Ece Temelkuran, Derya Köroğlu, Müge İplikçi, Edip Akbayram, Cihan Ünal, Müjde Ar, Ferhan Şensoy, Leyla Erbil, Onur Akın, Ahmet Telli, Bejan Matur, Metin Üstündağ, Yılmaz Odabaşı, Zeki Alasya, Mehmet Aksoy, Ahmet Say, Müjdat Gezen, Demet Akbağ, Yüksel Aksu, Ferhan-Ferzan Önder, Gülsin Onay, Leman Sam, Musa Kart, Kürşat Başar, Ahmet Güneştekin, Menderes Samancılar, Sermiyan Midyat, Ercan Kesal, Bulutsuzluk Özlemi, Ömer Faruk Sorak, Musa Eroğlu, Osman Şahin, Harun Tekin, Kardeş Türküler (BGST), Kudsi Ergüner, Duman, Bedri Koraman, Nejat İşler, İdil Biret.

WE ARE CONCERNED  

Art is our windpipe, keeping us alive, cleansing our woes, allowing us to breathe.  We the artists, who have stood by and observed the values, problems and the sorrows of this country, and who have been rewarded by the society for their efforts, or have suffered for this cause declare:  There is a smell of anger and hate in the air yet again. Attempts to derogate, target, defame, accuse and oppress art and artists continue persistently.  The reckless mouth that says “The feet shall not rule the head*" is sowing the seeds of hate among the society. 

The “Us & Them” discourse is sharpening social polarization.  To prevent further grievances, we the undersigned demand an end to hate speech, an end to the targeting of artists and the works of art, and an end to social oppression. 

*"The feet are now ruling the head" is an old Turkish idiom, used by Turkish Prime Minister Recep Tayyip Erdoğan in one of his speeches. Originally, this idiom includes a scornful remark, claiming that a crowd of rabble has now become the rulers.

NOUS SOMMES INQUIETS

L'art est notre moyen de respirer, c’est ce qui nous tient vivant et nous soulage de nos peines.

En tant qu'artistes, qui avons toujours été sensibles, attentifs aux valeurs, aux problèmes et aux souffrances ce pays mais qui avons-nous-même souffert et été couronnés par la société pour nos efforts, nous disons que: Il y a de nouveau une odeur de colère et de haine dans l’air. Les tentatives de ciblage, de dévalorisation,  de mésestime, d’accusation, d’oppressions se sont installées et sont en marche. Les propos de type « Les pieds sont devenus des tetes*» sèment les graines de la haine dans la société. Le discours cherchant à marquer la dichotomie entre "le vous et le nous", aiguise la polarisation de la société.

Nous, les signataires, revendiquons la fin des discours de la haine, et l’arrêt définitif  des répressions sur la société afin qu’il n’y ait plus d’injustices et que les artistes ainsi que leurs œuvres ne soient plus désignés comme cibles.

*"Les pieds sont devenus des tetes" est un idiome turc utilise par Recep Tayyip Erdogan, le Premier Ministre de la Turquie. L'idiome evoque une remarque de mepris qui annonce que les canailles sont devenus des souverains.