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Hrant Dink Forum Köln

Prof. Dr. Taner Akçam in Köln


Prof. Dr. Taner Akçam (Clark University, USA), renommierter Historiker mit Schwerpunkt Genozidforschung, hielt am 13. Januar in einem bis auf den letzten Platz belegten Saal der Alten Feuerwache einen Vortrag zum Thema "1915: Es war ein Völkermord – Meine letzten Gespräche mit Hrant Dink". Moderiert wurde der Abend von dem Kölner Journalisten Albrecht Kieser. Der Kölner Schriftsteller Doğan Akhanlı erläuterte in seiner Begrüßungsrede die Gründung des Hrant Dink Forum Köln, zu dem sich Ende 2009 mehrere Organisationen zusammengeschlossen haben, um die Erinnerung an das Leben und Wirken des 2007 ermordeten Journalisten wach zu halten und Verständigung und Empathie zwischen den Völkern und Religionen zu fördern.

Eine Aufarbeitung der eigenen nationalen Vergangenheit, so Akçam, stehe in engem Zusammenhang mit einer Stabilisierung der Demokratie. Nur eine stabile, freiheitliche Gesellschaft könne sich den Fragen und Herausforderungen ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Deshalb sei der andauernde Demokratisierungsprozess in der Türkei so wichtig - auch für das türkisch-armenische Verhältnis.

Der Historiker zeigte eine zukunftsträchtige Entwicklungslinie auf: Die Fronten zwischen der armenischen Diaspora und der türkischen Gesellschaft seien lange verhärtet gewesen; mittlerweile sei aber in der Türkei eine zivile Bewegung entstanden, die die eigene Geschichte hinterfragt und auf der Suche nach historischen Wahrheiten eine Konfrontation mit der Vergangenheit nicht scheut. Hrant Dink, der in seinen Texten und Reden immer wieder für einen friedlichen Dialog zwischen den Völkern eingetreten ist, sei damit nach seinem Tode diesem Ziel ein Stück näher gekommen. Denn die überraschende öffentliche Aufmerksamkeit als Reaktion auf seine Ermordung, begleitet von einer Solidaritätswelle mit Armeniern, habe eine längst fällige Diskussion über fast 90 Jahre lang verschwiegene Fragen angeregt. Für den Friedensprozess sei nun entscheidend, dass diese bestehende Chance zu einem offenen, ehrlichen Dialog zwischen der armenischen Diaspora und der Zivilbewegung der Türkei auch tatsächlich ergriffen wird.

Das Hrant Dink Forum Köln ist ein Zusammenschluss mehrerer lokaler Organisationen und Verbände.

Gründungsmitglieder des Hrant Dink Forum Köln sind Vertreter des Menschenrechtsverein Türkei-Deutschland (Tüday), der Raphael Lemkin Bibliothek, der Alevitischen Gemeinde und des KulturForum TürkeiDeutschland.

Ehrenvorsitzende des Forums ist Rakel Dink.

Motivation und Ziel des Zusammenschlusses ist es, mit unterschiedlichen Veranstaltungen wie Gesprächsforen, Filmvorführungen, Vorträgen und Konzerten den interkulturellen, interreligiösen Dialog fortzusetzen und auf diese Weise das Vermächtnis Hrant Dinks über die Gedenkfeier der letzten Jahre hinaus zu ehren.



 

 

 

 

 

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